Grußwort des Ministers für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur RLP zur Projekteröffnung von KuBi:Land
Kulturelle Bildung und Demokratieförderung auf dem Lande
Sehr geehrte Frau Marzinzik,
Sehr geehrter Herr Diestelkamp,
„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Es ist schon interessant, dass ausgerechnet Franz Kafka, der seine Heimatstadt Prag bekanntlich kaum verlassen hat, in diesem Sinne für Veränderung plädiert. Aber natürlich ist seine Aufforderung auch weniger räumlich gemeint. Vielmehr geht es um den Mut, auf unbekannten Pfaden zu wandeln.
Auch das Kunsthaus Wäldchen hat sich mit seinen Mitstreitern auf eine solche Reise begeben. Der Anspruch ist dabei klar: Mädchen und Jungen aus Kita und Grundschule sollen möglichst früh an die verschiedenen Künste herangeführt werden. Gleichsam werden auch die Erwachsenen – Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und Eltern – über ein Qualifizierungsprogramm in das auf mehrere Jahre angelegte Projekt einbezogen. Das Ziel, junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, ist dabei fest im Blick. Und so finde ich auch den „Maldialog“, der die Einladung zum heutigen Tag ziert und bei dem Kinder einen Punkt nach dem anderen setzen und so mit künstlerischen Mitteln in den Dialog kommen, durchaus passend gewählt. Vieles im Leben beginnt eben mit einem ersten Schritt oder – um beim Kunsthaus Wäldchen zu bleiben – mit einem ersten Punkt.
Der kreative Dialog ist sicher ein gutes Stichwort für das „KuBi:Land“-Projekt im
Westerwald. Gerade im ländlichen Raum sind kulturelle Bildungsangebote und die Möglichkeiten für Jung wie Alt, sich mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen, nicht selbstverständlich. Es braucht engagierte Akteure vor Ort, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen Zugang zur Welt der Musik und des Theaters, zu Tanz und Bildender Kunst vermitteln. Mit dieser Zielsetzung fördert das Land – übrigens auch im Westerwald – nicht zuletzt die Arbeit von Jugendkunstschulen sowie von professionellen Künstlerinnen und Künstlern, die etwa im Rahmen des Programms „Jedem Kind seine Kunst“ junge Menschen für die verschiedenen Künste begeistern. Ich freue mich, lieber Herr Diestelkamp, dass wir auch Sie für diese Aufgabe gewinnen konnten.
Kinder darin zu unterstützen, dass sie sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln, die ihr Leben selbstbestimmt gestalten, eine Haltung entwickeln und diese selbstbewusst vertreten, erfordert die enge Zusammenarbeit starker Partner. Kulturelle Bildung und Demokratieförderung, wie sie auch in Ihrem Vorhaben mitgedacht werden, gehen hierbei Hand in Hand. Und auch die Tatsache, dass das KuBi:Land-Projekt den Dialog zwischen Kulturschaffenden, Kita und Grundschule nachhaltig fördern möchte, kann ich als Kulturminister nur begrüßen. Daher habe ich die Schirmherrschaft für das Projekt gerne übernommen.
Auch wenn ich heute nicht persönlich vor Ort sein kann, bin ich sicher, dass Sie den Start von KuBi:Land gebührend feiern werden. Hierfür und für die weitere Entwicklung des Projekts wünsche ich Ihnen alles Gute und den Mädchen und Jungen viel Freude beim gemeinsamen Musizieren, Zeichnen und vielem mehr.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Konrad Wolf